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Umwelt

Schöpfungsverantwortung

„Die Erde ist ein gemeinsames Haus und Leihgabe Gottes an alle Menschen. Das menschliche Dasein gründet auf drei fundamentale, eng miteinander verbundene Beziehungen: die Beziehung zu Gott, zum Nächsten und der Erde. Nur gemeinsam können wir Gutes tun.“

(Umweltenzyklika - Laudato si „Gelobt seist du“ von Papst Franziskus)

 

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Was bedeutet das Projekt „Der Grüne Hahn“ für unsere Kirchengemeinde?

Der „Grüne Hahn“ ist ein System, mit dem Kirchengemeinden ihr eigenes Handeln umweltfreundlicher und nachhaltiger machen können. Mit festgelegten Schritten überprüfen sie die eigene Gemeinde und legen Ziele und Maßnahmen fest. Aus diesem Grund hat sich der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat unserer Gemeinde dazu entschlossen, eine Arbeitsgruppe - das Umweltteam - zu gründen, um auch in unserer Gemeinde gezielt Maßnahmen zum Umweltschutz koordinieren zu können.

Das Team ist erreichbar unter:

gruenerhahn@heilige-familie-koeln.de

 

Was haben wir von dieser Umweltinitiative?

Es geht um den Schutz der Schöpfung. Wir sehen uns als Christen in einer besonderen Verantwortung unsere Umwelt, diese Schöpfung, nach besten Kräften zu schützen und langfristig auch für nachkommende Generationen zu erhalten. Wir wollen alle frisches Trinkwasser, saubere Luft, gesunde Lebensmittel, etc. Unsere Lebensweise - besonders in den Industrieländern - unterstützt das nicht gerade. Da müssen wir alle etwas tun, das uns selbst auch zu Gute kommt. Vielleicht sparen wir an der einen oder anderen Stelle damit auch Geld, wenn wir weniger Strom verbrauchen oder unnötige Ausgaben reduzieren. Und am Ende tut es auch unserem Umweltgewissen gut.

 

Wie wollen wir das in die Realität umsetzen?

Ideen, was man verbessern könnte haben viele schon, wir werden das systematisch angehen und alle Beteiligten mitnehmen. Hier hilft uns das Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“. Eine Sammlung aus Checklisten, Empfehlungen und Erfahrungswerten, die auch in anderen Gemeinden bereits erfolgreich angewendet werden. Alles kann an die Gegebenheiten bei uns angepasst werden.

 

Wie läuft das bei uns in der Gemeinde ab?

Zunächst haben wir das „Was“ und „Warum“ in Leitlinien festgeschrieben. Nachdem wir unser Umweltteam in Aufgabenbereiche aufgeteilt haben widmen wir uns jetzt der Bestandsaufnahme. Bevor wir etwas ändern, müssen wir ja wissen wo Handlungsbedarf ist, was dringend ist etc. Das wollen wir bis März 2018 mit einer Bewertung abgeschlossen haben. Parallel geben wir uns an das Umweltprogramm, in dem wir Maßnahmen beschreiben und festlegen. Also: was wollen wir konkret verändern. Hier werden wir auch viel in der Gemeinde diskutieren. Einiges wird auch Geld kosten und muss mit KV und dem Generalvikariat abgestimmt werden. Ab Mitte 2018 wollen wir dann mit Hilfe des Umweltmanagementsystems sicherstellen, dass die Maßnahmen den gewünschten Effekt haben. Damit können wir den Kreis schließen und uns später vielleicht auch nach den Standards des Grünen Hahn prüfen lassen.

 

Was wird sich für uns verändern?

Das ist vollständig noch schwer vorhersehbar, da wir noch in der Bestandsaufnahme sind. Wir tragen bereits fleißig Tipps zusammen, die wir hier auf diesen Seiten vorstellen. Es ist wichtig, dass viele mitmachen. Was wir schon sicher wissen ist dass wir z.B. auf Veranstaltungen nach Möglichkeit auf Einweggeschirr verzichten wollen und dass wir vielleicht mal ein paar Blumen weniger am Altar haben werden, die dann aber fair und ökologisch eingekauft sind.

Es sind die Essgewohnheiten, welche dafür sorgen, dass klimaschädliche Gase entstehen können

85 Prozent der Deutschen essen täglich oder mehrmals die Woche Fleisch! Die Umweltstiftung WWF hat jetzt in einer Studie errechnet, dass Essgewohnheiten dem Klima sogar mehr schaden als der Verkehr. Von den jährlich 950 Millionen Tonnen Emissionen in Deutschland entsteht ein Fünftel durch unsere Ernährung, etwa durch Viehhaltung, energieintensive Landbewirtschaftung sowie Herstellung und Lagerung der Endprodukte. Der Verkehrssektor trägt nur etwa 16 Prozent dazu bei. Verzichtet jeder Deutsche einmal in der Woche auf Fleisch, sinkt der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen um neun Millionen Tonnen - das entspricht etwa 75 Milliarden Kilometern mit dem Auto. Isst jeder Bundesbürger nur die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Menge von 450 Gramm pro Woche, sind es sogar 27 Millionen Tonnen.

Eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung würde den Ausstoß um weitere 40 Millionen Tonnen verringern. Rund 80 Kilogramm Lebensmittel schmeißt jeder Deutsche im Jahr weg, mehr als die Hälfte davon wäre vermeidbar. Beides zusammen genommen sind das etwa sieben Prozent des Gesamtausstoßes an Treibhausgasen, die sich durch eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten vermeiden ließen.

Mehr Informationen: www.wiwo.de

Hinsichtlich der katholischen Ethik beziehungsweise Fleischkonsum empfehlen wir das Interview mit dem Kapuzinerpater Rotzetter: www.katholisch.de

Nicht nur die Gewohnheiten umstellen, sondern darauf achten woher und wie produziert

Ausreichend und gesunde Nahrung für alle, aber auch Schutz und Erhalt von Boden, Wasser, Biodiversität und Luft – dafür steht eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Sie ist Teil der Lösung, um die gesetzten Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele zu erreichen – in Deutschland und weltweit. Denn die Land- und Forstwirtschaft nutzt – zusammen mit der Fischerei – rund 83 Prozent der Fläche Deutschlands. Sie arbeitet mit und in der Natur, hat Einfluss auf das Klima und ist zugleich unmittelbar vom Klimawandel betroffen.

Mehr Informationen: www.bmel.de

Das Bio-Siegel

Unsere Empfehlung

Achten Sie darauf, ob die Produkte aus biologischem bzw. ökologischem Landbau stammen. Es ist eine besonders ressourcenschonende und umweltverträgliche Wirtschaftsform, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert. Das Bio-Siegel schafft Transparenz und ist eine verlässliche Orientierungshilfe im Bio-Zeichendschungel.

Neben der Vielfalt und den Möglichkeiten der gesunden Ernährung soll das Thema Hunger uns nicht kalt lassen!  

Mehr Informationen: www.welthungerhilfe.de

Jeden Tag produziert die Weltbevölkerung nach Schätzungen rund 3,5 Millionen Tonnen Müll

Wenn sich am Verhalten der Menschen nichts ändert, werden es im Jahr 2100 täglich mehr als 11 Millionen Tonnen feste Abfälle sein, schreiben Forscher um Daniel Hoornweg im Fachjournal "Nature". Der Anstieg bei der Müllproduktion sei höher als der bei anderen umweltschädigenden Faktoren, Treibhausgase eingeschlossen, heißt es in dem Kommentar. Auf einigen Müllhalden etwa in China, Korea, Brasilien und Mexiko landeten mehr als 10 000 Tonnen Abfälle - täglich.

Deutsche haben ein ausgeklügeltes System zur Mülltrennung

Aber Müll vermeiden? Wir produzieren in Deutschland 617 Kilogramm Müll pro Kopf im Jahr – 130 Kilogramm mehr als EU-Bürger im Schnitt. Große Probleme machen dabei etwa Elektroschrott und Plastik. Plastik kann bis zu 500 Jahre brauchen, bis es komplett zersetzt ist. Doch wie kann man Müll vermeiden? Hier finden Sie 25 einfache Tipps und Fakten zur Müllvermeidung: www.entega.de

Müllvermediung als bewusste Entscheidung

Überlegen Sie bitte immer, bevor Sie etwas kaufen, was damit geschieht, wenn Sie es irgendwann mal nicht mehr brauchen sollten. Sie können mit Ihrem Konsumverhalten den „Müllberg“ beeinflussen, bevor er entsteht.

Unbrauchbar gewordene Materialien werden in unserer Gesellschaft in den meisten Fällen zu Müll, welcher unter dem Einsatz von zusätzlicher Energie entsorgt werden muss.

Dabei gibt es mehrere Verfahren mit dem Abfall umzugehen. Recyclingprozesse wie das Upcycling wirken sich daher positiv auf entsorgte Materialien aus, indem ihnen eine neue Funktion zukommt. Der Prozess des Downcyclings hingegen bewirkt die Umwandlung eines Produktes zu einem qualitativ schlechteren Endprodukt. Neben dem hohen Energieaufwand der nötig ist um Abfälle soweit aufzubereiten, dass diese erneut verarbeitet werden können, besteht bei diesem Recyclingprozess also die Gefahr, dass sich die Qualität der Materialien verschlechtert. 
(Quelle: www.feelgreen.de)


In der heutigen "Wegwerfgesellschaft", die sich dadurch auszeichnet, dass eher zu einem neuen Produkt gegriffen wird und "alte" Geräte gar nicht erst repariert werden bzw. immer schneller als "alt" gelten, obwohl diese noch voll funktionsfähig sind, wachsen die Berge an Abfällen kontinuierlich. Besonders problematisch sind dabei Produkte die bei der Verwertung ein Downcycling erfahren. Genau dies passiert in vielen Fällen mit unserem Plastikmüll, Papier, Glas oder Stahl. Oftmals können die herausragenden Eigenschaften der Materialien nicht erhalten werden. Im Fall von recyceltem Papier werden oftmals die Fasern verkürzt, sodass das recycelte Papier nicht mehr an die Qualität von neuem Papier heranreicht. Ähnliches ist beim Kunststoff der Fall. Hier muss häufig ein hoher Anteil an Primärrohstoffen hinzugegeben werden, damit das Material wiederverwendet werden kann. 
"Das Ende des Downcycling ist erreicht, wenn der Material- und Energieaufwand beim Recyceln eine neue Verwendung des recycelten Rohstoffes nicht mehr rechtfertigt. Bestenfalls kann dann noch bei der "thermischen Verwertung" (Verbrennen) der Energiegehalt genutzt werden." (Quelle: www.econcept.org)

Trotzdem gilt: Auch wenn die Qualität leidet, ist das Downcycling als Prozess des Recyclings nicht weniger wichtig als das Upcycling. Entscheidend ist - auch beim Downcycling kommt es zur Verwertung von Plastik, auch wenn die Qualität des Endproduktes weniger hoch ist, als beim Upcycling. Downcycling dient somit der Wiederverwertung von Rohstoffen und schont auf diese Weise die Ressourcennutzung und die Umwelt. Wie wichtig sämtliche Recycling-Prozesse sind, wird allein beim Problem mit den hohen Kunststoffabfällen deutlich. Plastik kann von Mikroorganismen nur sehr langsam zersetzt werden. Eine einzelne Kunststoffflasche benötigt alleine 450 Jahre, bis diese vollständig zersetzt wird. Plastik ist aus biologischer Perspektive also ‚inert‘, - sehr stabil und daher auch kaum einer Mineralisation unterworfen. Mikroplastikpartikel werden zwar kontinuierlich kleiner, können aber nicht vollständig abgebaut werden. Insbesondere in den Ozeanen unserer Erde stellen diese Mikroplastikpartikel ein großes Umweltproblem dar.

Wir leben in einer hochgradig mobilen und arbeitsteiligen Welt

Menschen wie Waren überwinden große Entfernungen in kürzester Zeit. Wie wichtig diese Beweglichkeit für uns ist, merken wir meist erst, wenn sie durch Staus, Streiks oder Verspätungen eingeschränkt wird. Die Schattenseite des Verkehrs ist die Umweltbelastung. Wie viel Verkehr verträgt das Klima oder wie kann jeder für Entlastung schaffen? Anbei einige Beispiele:

Sicherlich ist der Flugverkehr der am meisten kritisch für die Umwelt beurteilte Verkehrsträger. Aber nicht nur die Urlaubsflieger sondern auch Kreuzfahrtschiffe emittieren riesige Mengen an CO 2:

Ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück zum Beispiel verursacht pro Person über fünf Tonnen Kohlendioxid. Mit einem Mittelklassewagen könnten Sie dafür mehr als zwei Jahre lang fahren. 

  • Auch Kreuzfahrten verursachen überproportional hohe Kohlendioxidemissionen. Bei einer 14-tägigen Mittelmeerkreuzfahrt fallen beispielsweise pro Person bereits 3,5 Tonnen Kohlendioxid an, wobei meistens noch Flugreisen zum Einschiffungshafen und wieder nach Hause hinzugerechnet werden müssen. Sie können das ganz leicht auf einer Internetseite nachrechnen: www.atmosfair.de
  • Merke: Die Klimagasemissionen der Flugzeuge wirken in der Höhe mindestens zweimal stärker als am Boden. Deshalb sollten Sie vorher genau überlegen, ob die Distanz und auch die Dauer ihres Auslandsaufenthaltes diese Umweltbelastung rechtfertigen und Sie nicht vielleicht doch andere Verkehrsmittel nutzen könnten.www.umweltbundesamt.de

Das Fahrrad unschlagbar in Alltag und Freizeit

Elektrisierte Fahrräder eröffnen dem Radverkehr neue Perspektiven. Denn die meisten von uns nutzen das Rad für kürzere Wege. Mit E-Bikes können größere Distanzen zurückgelegt werden, ohne dass man dabei besonders sportlich sein muss. Was noch wichtiger ist – sie ermöglichen das Rad fahren in topografisch anspruchsvolleren Regionen.
Auch das klassische Fahrrad kann auf kurzen Strecken öfter zum Einsatz kommen. Dafür müssen sich die Bedingungen für den Radverkehr weiter verbessern, die Mitnahme von Fahrrädern in Bus und Bahn z.B. leichter werden. Eines ist heute schon sicher. Fahrrad fahren macht Spaß und hält fit. Und es ist günstig. Schon 75 Minuten pro Woche Rad fahren können bis zu 2000 Euro pro Jahr sparen und z.B. medizinische Behandlungskosten reduzieren. Ein schöner Nebeneffekt: mehr Rad heißt mehr Ruhe und bessere Luft.

Mehr Informationen: www.umweltbundesamt.de

Weiteres zur Ökobilanz des Arbeitsweges insbesondere hinsichtlich PKW: blog.jobrad.org

Trinkwasser ist kostbar und nur begrenzt vorhanden

Obwohl Wasser 71 Prozent der Erde bedeckt, sind davon nur ca. 3,5 Prozent Trinkwasser.

2007 betrug der pro Kopf Verbrauch in Deutschland 127 Liter pro Tag, wovon lediglich 3 Liter zum Kochen und Trinken aufgewendet wurden.

Ihr Beitrag

Der persönliche Umgang mit der wertvollen lebensspenden Ressource Wasser - also auch unser Konsumverhalten - können helfen, den Planeten etwas besser zu machen.
Hier finden Sie Tipps zum Wasser sparen: www.wasser-sparen.org

Wasser-Fußabdruck

Im Alltag nutzt der Mensch auf direkte und indirekte Weise große Mengen an Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen und weitaus mehr noch zur Herstellung von Gütern wie Nahrung, Papier, Kleidung, etc... Der "Wasser-Fußabdruck" (Water-Footprint) ist also ein Indikator für diesen direkten und den indirekten Wasserverbrauch eines Konsumenten oder eines Produzenten. Insofern versteht man unter dem Wasser-Fußabdruck die Wassermenge, die insgesamt von den Einwohnern eines Landes beansprucht wird. Der direkte Wasser-Fußabdruck beschreibt die Nutzung der heimischen Wasservorkommen (Kochen und Trinken, Putzen und Waschen, Abwässer). In Deutschland werden dafür 60 Mrd. m³ Wasser pro Jahr verwendet. Der indirekte Wasser-Fußabdruck kann intern und extern verlaufen: Intern für die Produktion von Waren, die in Deutschland genutzt werden und extern für den Wasserverbrauch in anderen Ländern für Produkte, die in Deutschland genutzt werden. 

Für die Produktion der Exportgüter werden in Deutschland 32 Mrd. m³ heimische Wasservorkommen genutzt, teilweise wird aber auch importiertes virtuelles Wasser (39 Mrd. m³) über die Güter wieder exportiert. Zu den importierten Gütern mit dem höchsten Wasser-Fußabdruck zählen, in abnehmender Reihenfolge, Kaffee, Kakao, Ölsaat, Baumwolle, Schweinefleisch, Sojabohnen, Rindfleisch, Milch, Nüsse und Sonnenblumen. Dabei entsteht der größte Wasser-Fußabdruck Deutschlands in Brasilien, der Elfenbeinküste, in Frankreich, den Niederlanden, den USA, in Indonesien, Ghana, Indien, der Türkei und Dänemark, ebenfalls in abnehmender Reihenfolge. Das exportierte "virtuelle Wasser" wird dadurch Teil des Wasser-Fußabdrucks der jeweiligen Länder.

Durch den Export von Gütern wird "virtuelles Wasser" in andere Länder exportiert. Unter virtuellem Wasser versteht man das bei der Herstellung und dem Transport von Industriegütern und Lebensmitteln verbrauchte, verdunstete oder verschmutzte Wasser.